„Mademoiselle Molière“ ist eine Komödie über das Leben des großen Schauspielers und Dramatikers Molière. Allerdings ist das Stück nicht biografisch korrekt, sondern vielmehr eine lustvolle Träumerei. Im Mittelpunkt stehen Molière und Armanda, eine junge Frau, die sich von einer bigotten Klosterschülerin zu einer durchtriebenen Intrigantin entwickelt.
Dass „Mademoiselle Molière“ ursprünglich als Filmstoff angedacht war, lässt sich hören: Schnitte und Zeitsprünge formen ein Mosaik aus pointierten Einzelszenen, das zu einem geistreichen Vergnügen verschmilzt.
Mit: Dieter Brammer, Hans Caninenberg, Peter Fricke, Lola Müthel u.v. a.
Regie: Mathias Neumann
Komposition: Jean-Baptiste Lully
hr 1961 | 93 Min. (Audio verfügbar bis 18.04.2026)
Liegt ein Fotograf vorm Ameisennest und wartet auf das perfekte Bild. Ingo Arndt. Es ist dunkel, er muss extrem leise sein, keine Erschütterung darf die acht Millimeter kleinen Tiere erschrecken, vielmehr sollen sie ihr natürliches Brutverhalten zeigen: beispielsweise neugeborenen Ameisen aus ihrem seidenfeinen Kokon helfen und damit einem der weltbesten und vielfach ausgezeichneten Naturfotografen ein einzigartiges Motiv liefern.
Das possenreiche und hochironische Stück spielt zur Zeit der Christenverfolgung im antiken Rom. Der sanftmütige Schneider Androklus ist schwach an Körperkraft, aber stark im Glauben und liebt vor allem die Tiere - sehr zum Missfallen seiner Frau.
Als er eines Tages zusammen mit anderen Christen in die Arena des römischen Kolosseums getrieben wird, um den Märtyrertod zu erleiden, trifft er auf einen Löwen, dem er einst einen Dorn aus der Tatze gezogen hat. Hat sein Glaube etwas bei dem Tier bewirkt?
George Shaw verbindet meisterhaft verschiedene Lesarten des Christentums und des Glaubens zu einer komischen Geschichte, die durchaus zum Nachdenken anregt.
Mit: Heini Göbel, Herbert Böhme, Friedrich Schoenfelder, Karl Lieffen Bruren u.v.a.
Regie: Jürgen Petersen
hr 1956 | 63 Min. (Audio verfügbar bis 04.04.2026)
Wenn Regen und Sonne aufeinandertreffen, dann entsteht eines der schönsten und eindrucksvollsten Naturphänomene: ein farbenprächtiger Regenbogen. Der sinnliche Eindruck davon kann intensiv sein wie ein klangvolles Musikstück. Ob mit den Tönen leicht schwingender Glöckchen oder mit klanggewaltigem Orgelbrausen: Das farbige Lichtband zwischen Himmel und Erde bringt auch die Empfindungen seiner Betrachter zum Klingen.
Längst ist der israelische Pianist, Komponist und Weltbürger Omer Klein auch ein echter Frankfurter. Seine ganz verschiedenen Projekte führen ihn immer wieder um die Welt, jetzt ist er für die nächsten Monate Jazz-Artist in Residence der Alten Oper Frankfurt. Bei allem, was er macht, geht es ihm nicht nur um die Musik, sondern auch um das Leben als Ganzes und den Zustand der Welt. Das hört man auch in seiner Musikauswahl und vor allem in dem, was - und wie - er erzählt.
Roots Music, Traditionals, Country, Rock & Pop - für Alison Krauss und ihre Band Union Station ist Musik schon immer grenzenlos. Jetzt ist nach 14 Jahren Wartezeit endlich ein neues Album von Alison und ihrer glänzenden Allstar-Band erschienen: "Arcadia".
Roter Faden in den Songs ist die vermeintlich "gute alte Zeit, als die Zeiten schlecht waren", wie Alison erklärt. Es geht um Mut, Tapferkeit, Träume und Tragik, erzählt in der Art von "anno dunnemals" - aber alt klingt das bei Alison Krauss nie. Die Geschichten, die sie hier channelt, stammen aus einer gar nicht so fernen Vergangenheit - den letzten 150 Jahren, in denen die USA wurden, was sie heute sind.
Neu bei Union Station ist Russell Moore. Der 61jährige Tenor, Gitarrist und Mandolinist erfreut sich seit 1991 einer prestigeträchtigen Bluesgrass-Karriere - wie überhaupt alle Mitglieder von Union Station auch solo erfolgreich sind. Russells Solosongs und die Duette mit Alison sind jedenfalls eine echte Bereicherung.
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„Our Power, Our Planet - Du machst den Unterschied“ - die Welt feiert den internationalen Earth Day. Am 22. April soll auf Umweltprobleme aufmerksam gemacht werden und darauf, dass jeder dazu beitragen kann die Situation zu verbessern. Weltweit laufen dazu kleinere und größere Aktionen. Aber: Earth Day, so what!? Haben wir einen Grund zum Feiern?
Das politische Klima - nicht nur in Deutschland - ist gerade alles andere als hilfreich für den Umweltschutz.
Maßnahmen für den Klimaschutz haben es schwer, die neue Koalition in Deutschland distanziert sich von konkreten Plänen, die US-Regierung legt eine 180-Grad-Wende hin. Und China? Der größte CO2-Emittent baut weiter Kohlekraftwerke, aber auch jede Menge Solarparks. Bringen wirtschaftliche Notwendigkeiten am Ende den Wandel, den politischer Wille nicht schafft?
Wir sprechen mit Tamara Dannenmann vom Deutschen Komitee des Earth Day, mit Prof. Mojib Latif, der den Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD aus Sicht der Umweltschützer...
Ein bissiges Stück über die Medienlandschaft.
„Wir brauchen einen Knüller“, sagt der Direktor einer Bukarester Tageszeitung. Und er kriegt ihn, ohne es zu ahnen: In seinem Revolverblatt ist versehentlich ein wissenschaftlicher Artikel über Alexander den Großen erschienen, der ein turbulentes Spiel von Verwechslungen, Verdächtigungen und Erpressungen auslöst. Der gerissene Zeitungsmann, der Geschäfte machen will, und ein skrupelloser Industriekapitän, der seine lichtscheuen Unternehmungen bedroht sieht, raufen sich um den ahnungslosen Autor des ominösen Artikels - einen schüchternen Privatdozenten, der sich nur für Alexander den Großen interessiert. Die drei treiben sich gegenseitig an den Rand des Ruins und gehen schließlich doch als Gewinner aus allen Verwirrungen hervor.
Mit: Hans Timerding, Harald Mannl, Hans Goguel, Otto Stern u.v.a.
Regie: Theodor Steiner
Produktion: hr 1959 | ca. 62 Min. (Audio verfügbar bis 11.04.2026)
Hinter "Stranded Horse" steht der französische Songwriter Yann Tambour. Mit der Gitarre und einer selberentwickelten, leichteren Version der malischen Kora kollaboriert er seit zehn Jahren mit dem senegalesischen Korameister Boubacar Cissokho aus Dakar.
Zusammen weben die beiden Musiker an einem intensiven, musikalischen Dialog. Die Wärme des Sounds stammt aus Afrika, aber das kühle Licht ist das der Normandie: Tambour und Cissokho haben nämlich in Tambours Heimat aufgenommen, auf der Halbinsel Cotentin in der Normandie, mit einem Fuß im Ärmelkanal.
Cissokhos charakteristisches Spiel bildet das Rückgrat der neun neuen Songs, während Tambour reduziert und luftig darüber zu improvisieren scheint und seine nachdenklichen Texte säuselt. Ein wunderbares Match!
Außerdem an der Hörbar heute: die Jazzkoryphäen Gregory Porter & Jeff Goldblum, die Weltbürgerin Layori, Chilly Gonzales (der Pianist im Bademantel) und das schwedische Trio Triakel mit einer True Crime-Story.