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Donnerstag 09:05 Uhr Bayern 2

radioWissen

Der Brunnen Errungenschaft der Zivilisation Das Kanalsystem in Deutschland Eine unterirdische Geschichte Das Kalenderblatt 30.3.1899 Gründung des Bananenimperiums "Chiquita" in Boston Von Julia Zöller . Der Brunnen - Errungenschaft der Zivilisation Autorin: Dagmar Röhrlich / Regie: Susi Weichselbaumer Die Sesshaftigkeit und das Leben als Bauern brachten eine Fülle bahnbrechender Innovationen. Eine von ihnen: die Brunnen. Sie zählen zu den Grundlagen der Zivilisation, und ihre Technik war damals bereits ausgefeilt. Über lange Zeit hinweg erfüllten Brunnen verschiedene Aufgaben, waren Wasserquelle und Heiligtum oder schlicht magische Orte - bis sie zu reinen Zweckbauten wurden. Denn bis heute hängt die Wasserversorgung zum großen Teil vom Grundwasser und damit von Brunnen ab - weltweit, aber auch in Deutschland. Wie hat sich der Brunnenbau im Lauf der Zeit verändert, wie seine Bedeutung - und vor welchen Herausforderungen stehen die Technikerinnen und Techniker heute? Das Kanalsystem in Deutschland - eine unterirdische Geschichte Autorin: Inga Pflug / Regie: Sabine Kienhöfer Auf die Klospülung gedrückt und die menschlichen Ausscheidungen sind weg - einfach, schnell und sauber. Sie verschwinden im Kanal. Und mit ihm üble Gerüche und krankmachende Keime, das Duschwasser oder die Essensreste vom Geschirr. Doch um das Kanalsystem, wie wir es heute kennen, wurde politisch lange Zeit gerungen und gestritten: Die Entsorgung der menschlichen Ausscheidungen mittels Schwemmkanalisation galt den einen als Verschwendung wertvollen Düngers - anderen als einzige Möglichkeit, Cholera-Epidemien und andere Seuchen einzudämmen. Heute führen die unterirdischen Leitungen Hunderte und Tausende Kilometer durch den Untergrund unserer Städte - allein in Augsburg sind es rund 640 Kilometer, was in etwa der Strecke nach Paris entspricht. Allerdings: Während es Zeiten gab, wo eine Exkursion in die Unterwelt in höheren Kreisen als exquisites Wochenendvergnügen galt, sind wir heute bemüht, mit den Leitungen und Rohren im Untergrund so wenig wie möglich zu tun zu haben. Dabei gehen die Schmutzwasserkanäle uns alle an: Von der Mehrheit ihrer Nutzer unbemerkt, halten sie uns am Leben - obwohl viele von ihnen mittlerweile ziemlich marode sind. Erstsendung 17. April 2015 Moderation: Thies Marsen Redaktion: Iska Schreglmann

Donnerstag 15:05 Uhr Bayern 2

radioWissen am Nachmittag

Chromosomen Bausteine des Lebens Gene oder Gelerntes Was bestimmt unsere Persönlichkeit? Das Kalenderblatt 30.3.1899 Gründung des Bananenimperiums "Chiquita" in Boston Von Julia Zöller . Chromosomen - Bausteine des Lebens Autorin: Vero Bräse / Regie: Chromosomen gelten als Bausteine des Lebens, weil in ihnen alle Erbinformationen gespeichert sind. Mehrere Tausend Gene stecken in ihren Zellkernen. Bei der Befruchtung verschmilzt die Samenzelle des Vaters mit der Eizelle der Mutter: Es entsteht eine Zelle mit 23 Chromosomenpaaren, also insgesamt 46 Chromosomen. So viele besitzt jeder Mensch. Die Eizellen einer Frau enthalten immer jeweils ein X-Chromosom, die Spermien eines Mannes entweder ein X- oder ein Y-Chromosom. Abhängig davon, welche der vielen Eizellen und Spermien durch Zufall miteinander verschmelzen, wird die Basis für das biologische Geschlecht gelegt: XX bedeutet weiblich, XY männlich. Auf dieser Basis bilden sich dann entweder Eierstöcke oder Hoden. Aber die Entstehung neuen Lebens ist hochkomplex: Bei Kindern mit Trisomien ist das Chromosom 13 oder 18 nicht doppelt, sondern dreifach vorhanden. Es kann auch ein Teil des Chromosoms abbrechen, was zu Missbildungen führen kann. In Einzelfällen sind es am Ende zu viele oder zu wenige Chromosomen. Interessant ist auch, das Erbgut im Lauf der Evolution zu betrachten: Was macht Mäuse, Schimpansen, Neandertaler oder den Homo sapiens aus? Die Unterschiede sind kleiner als man denkt. Gene oder Gelerntes - Was bestimmt unsere Persönlichkeit? Autor: Oliver Buschek / Regie: Da ist etwa die Geschichte der beiden Zwillingsbrüder aus Ohio, die 37 Tage nach der Geburt getrennt wurden - beiden gab man nach der Adoption den Namen Jim. Beide hatten Schwierigkeiten in der Schule, beide wurden zu Kettenrauchern, beide liebten Sport - besonders Stock-Car-Rennen -, mochten aber keinen Baseball. Jeder der beiden Jims heiratete eine Frau namens Linda und legte sich einen Hund zu, den er Toy nannte. Beide hatten leicht erhöhten Blutdruck und unterzogen sich im Laufe ihres Lebens einer Sterilisation. Es sind Fälle wie dieser, die auf spektakuläre Weise die Frage aufwerfen: Ist das Leben eines Menschen durch seine Gene in weiten Teilen vorbestimmt? Sind Charakterzüge, ästhetische Vorlieben und Intelligenz bereits durch unser Erbgut definiert? Seit Jahrzehnten versuchen Forscherinnen und Forscher, Antworten auf diese Frage zu finden. Zwillingsstudien und genetische Untersuchungen zeigen, dass viele Persönlichkeitsmerkmale tatsächlich in unserer DNA angelegt sind. Was allerdings nicht bedeutet, dass der Einfluss von Umwelt und Erziehung deswegen geringzuschätzen wäre. Denn so eindrucksvoll Geschichten wie die der beiden Jims auch sein mögen - man sollte keine vorschnellen Schlüsse daraus ziehen. Moderation: Iska Schreglmann Redaktion: Iska Schreglmann und Bernhard Kastner

Donnerstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Der will doch nur spielen! Internetsucht bei Erwachsenen Von Lydia Heller (Wdh. v. 09.06.2022) Die Digital Natives werden erwachsen, aber wie geht es ihnen? Haben sie ihren Computerumgang im Griff? Zahlen zufolge sind vier Prozent onlinesüchtig. Chatten, einkaufen, lernen, lesen, Filme sehen - und spielen: All das passiert immer selbstverständlicher online. Und die meisten Menschen haben den Umgang mit Mobiltelefon, Tablet und Computer auch im Griff. Aber nicht alle. Schätzungen zufolge ist die Nutzung von Internet und Computerspielen bei etwa einem bis drei Prozent der 14- bis 64-Jährigen problematisch. Frauen neigen dabei eher zur exzessiven Nutzung sozialer Medien, Männer eher zur Computerspielsucht. Bei ihnen sollen etwa zwei bis vier Prozent die Kriterien einer "Gaming Disorder" erfüllen. Die Folgen: Leistungsabfall, Vereinsamung, Depressionen, Reizbarkeit. Allerdings ist diese Diagnose in der Fachwelt umstritten. Kritiker mahnen: Millionen gesunder Computerspielerinnen und -spieler würden stigmatisiert und Eltern unnötig in Panik versetzt. Aber was ist richtig? Wird aus jedem zockenden Teenager ein Internetsüchtiger? Ist die Sorge um eine krankhafte Internetnutzung vielleicht vor allem eine Sorge von Leuten aus der Zeit vor den Digital Natives? Und wenn nicht: Wie gelingt es, einen gesunden Umgang damit zu entwickeln?

Donnerstag 22:03 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Freispiel

Kurzstrecke 132 Feature, Hörspiel, Klangkunst - Die Sendung für Hörstücke aus der freien Szene Zusammenstellung: Julia Gabel, Marcus Gammel, Ingo Kottkamp und Johann Mittmann Am Mikrofon: Ingo Kottkamp und Johann Mittmann Produktion: Autor:innen / Deutschlandfunk Kultur 2023 Länge: 56"30 (Ursendung) Ungewöhnlich und nicht länger als 20 Minuten: Wir stellen regelmäßig innovative, zeitgemäße, radiophone Hörstücke vor. In der Kurzstrecke präsentieren wir heute unter anderem eine Klangkomposition über den Kalten Krieg in den 80er Jahren und das ehemalige Sonderwaffenlager Area One im Pfälzerwald. DIALOGE AUS RAUM XI Reaktionen auf Alfredo Jaars "Real Pictures" Von Nikolas Fabian Kammerer Durch Welten gegangen, bist Du ein anderer Von Rahel Seitz Area One Von Denise Ritter Außerdem: Neues aus der "Wurfsendung" mit Julia Tieke Radiokunst: Neue Autorenproduktionen Kurzstrecke 132

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