Hörspiele im Radio

Hörspiele

Donnerstag 00:00 Uhr Radio CORAX

IKL - Im Kopf Lokalisation

Realität und Wirklichkeit konstruiert sich im Kopf ebenso wie Irrsinn und Wahn. Der Kopf ist noch viel mehr: Alles was ist, was mensch aber nicht wahrnehmen kann, ist nicht. Im Kopf verknüpfen sich Geräusche mit Bildern. Es konstruieren sich anhand des Wahrgenommenen Wirklichkeiten und eigene Welten. Hörspiele sind ein Beispiel dafür. Und Hörspiele, Hörbücher, Mitschnitte von Wortlastigem gibt es in jeder IKL Sendung zu hören. Und dank Kopf eben auch um dies alles zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu hören oder vielleicht auch nur um diesen nur weiter zu verwirren. "IKL kann immer dann auftreten, wenn die Schallreize so geartet sind, dass sie keiner möglichen außerhalb des Kopfes befindlichen Schallquelle zugeordnet werden können und/oder eine Adaption auf einen Raum und mögliche in diesem befindliche Schallquellen nicht stattgefunden hat; wenn also der Hörer von einer Schallquelle und ihrer Situation sozusagen überrascht wird." (wiki) IKL-Website

Donnerstag 22:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Freispiel

Kabel Container Von Sofie Neu und Fabian Raith Mit: Lisa Hrdina, Julius Feldmeier, Kristof van Boven, Thomas Bading, Jule Böwe, Talin Lopez, Inka Löwendorf Besetzung: Jutta Kommnick Ton und Technik: Alexander Brennecke, Lukas Wilke und Eugenie Kleesattel Komposition: Hauptmeier | Recker Regie: Sofie Neu und Fabian Raith Dramaturgie: Johann Mittmann Deutschlandfunk Kultur 2025 Länge: ca. 54"30 Marie arbeitet in einem Supermarkt, Ilias auf einem Containerschiff. Sie führen eine Fernbeziehung - eine ähnliche Verbindung wie die beiden Orte, an denen sie arbeiten. Hörspiel über Handels-, Fern- und andere Machtbeziehungen. Nach antiker Auffassung gibt es drei Arten von Menschen: die Lebenden, die Toten und diejenigen, die zur See fahren. Marie gehört zu den Lebenden, während Ilias zur See fährt. Sie führen eine Fernbeziehung per Sprachnachricht - wenn der Empfang es zulässt. Im Funkloch bleibt ihnen nur das sehnsüchtige Scrollen durch den Nachrichtenverlauf. Bis Ilias auf dem Schiff den neuen Fitter Danilo kennenlernt. Ilias" Aufgabe ist der Transport von Waren, als Offiziersanwärter fährt er auf einem Containerschiff von Bremerhaven über China durch den Suezkanal und zurück. Marie wird diese Waren später über ihre Supermarktkasse ziehen und damit bewirken, dass ein Datenkabel am Meeresgrund Informationen über das Konsumverhalten transportiert. Waren reisen an und werden verkauft, Daten reisen ab und steuern die Produktion. Die beiden entgegenlaufenden Bewegungen kulminieren im unscheinbaren Piepton der Supermarktkasse - per Kabel und Container einmal um die Erde und zurück. Dabei werden sowohl Daten als auch Waren in Pakete gepackt: Während Daten in digitalen Containern im Internetprotokoll auf die Reise gehen, sind es bei Waren genormte Container aus Stahl, die um die Welt geschickt werden. Beide Sorten von Container sind eine Blackbox: Ihr Inhalt ist so lange nicht von Bedeutung, bis sie an ihrem Bestimmungspunkt ankommen. Sie ermöglichen durch Komplexitätsreduktion den Weltmarkt, ihr Handling ist global gleich und ihre Auswirkungen sind massiv. Und in ihnen manifestieren sich die historisch gewachsenen Machtstrukturen, die den Welthandel prägen und die auch vor Menschen auf Containerschiffen und in Supermärkten nicht haltmachen. Sofie Neu, geboren 1992, Studium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft in Berlin und Wien. Anschließend Dramaturgiestudium an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch und Dramaturgin für freie Theaterproduktionen. Aktuell ist sie Dramaturgin am Puppentheater Magdeburg. Fabian Raith, geboren 1987, Studium in Erfurt, Frankfurt, Istanbul und Berlin. Er erforschte Popmusik als politisches Ausdrucksfeld und studierte anschließend "Spiel und Objekt" an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch mit Schwerpunkt im Bereich Augmented und Virtual Reality. Aktuell entwickelt er immersive Theaterformate und Installationen. Hörspiel über Handels- und Fernbeziehungen Kabel & Container Länge: 55:22 Minuten

Freitag 00:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Klangkunst

Gleis 11 Von Alper Maral und Stefan Fricke Regie: Stefan Fricke Mit: Caroline Junghanns, Florian Rummel, Christiane Weiss, Rudolf Guckelsberger, Ebru Erkekli, Matthias Sziedat und Marie Jokobender sowie türkischen Liedermachern im O-Ton aus den 1960er- und 1970er-Jahren Komposition: Alper Maral Ton und Technik: Karl Heinz Runde, Anke Schlipf Dramaturgie: Manfred Hess SWR 2016 Länge: 44"44 1961 schloss die Bundesrepublik Deutschland mit der Türkei ein Anwerbeabkommen. In den folgenden Jahren trafen etwa 600.000 Menschen auf Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofs ein, um in Deutschland zu arbeiten. Das Hörstück erzählt ihre Geschichte. "Es wurden Arbeiter gerufen, doch es kamen Menschen an", singt Cem Karaca in Anlehnung an Max Frisch in einem Gastarbeiterlied. "Man brauchte unsere Arbeitskraft. Die Kraft, die was am Fließband schafft. Wir Menschen waren nicht interessant. Darum blieben wir euch unbekannt." Mit Fieldrecordings, O-Tönen und Auszügen aus einem Ratgeber von 1961 erzählt dieses Hörstück die vielen Geschichten der Ankommenden. Im Zentrum jedoch steht das Gastarbeiterlied, stehen Erfahrungen rund um Ausgrenzung, Ausbeutung und Prekariat, aber auch von Selbstermächtigung, Lebensfreude und "gurbet", dem Heimweh. Alper Maral ist Musikwissenschaftler und Komponist für Bühne, Film und Radio. Der Fokus seiner künstlerischen Arbeit und seiner Forschung liegt auf den sozialen und politischen Aspekten von Sound. Zahlreiche Lehraufträge. Begründer des Yýldýz Electronic Music Festival und des Yýldýz New Music Festivals. Stefan Fricke studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität des Saarlandes. Zahlreiche Publikationen zur Neuen Musik und Fluxus. Er ist Redaktionsleiter beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main und lehrt als Honorarprofessor an der Hochschule für Musik der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz sowie als Dozent bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt.

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