Tagestipps im Radio

Tagestipps

Donnerstag 18:00 Uhr Bremen Zwei

Gesprächszeit: Khesrau Behroz

Khesrau Behroz ist einer der bekanntesten Podcaster. "WTF happened to Ken Jebsen" oder "Wer hat Angst vorm Drachenlord" heißen seine erfolgreichsten Produktionen. Für seine Storytelling-Formate ist er mehrfach ausgezeichnet worden: unter anderem mit dem Grimme Online Award und dem Deutschen Podcast-Preis. Aber er hat auch eine spannende persönliche Geschichte zu erzählen: Er ist in Afghanistan geboren und flüchtete 1994 mit seiner Familie aus dem Land.

Donnerstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Der will doch nur spielen! Internetsucht bei Erwachsenen Von Lydia Heller (Wdh. v. 09.06.2022) Die Digital Natives werden erwachsen, aber wie geht es ihnen? Haben sie ihren Computerumgang im Griff? Zahlen zufolge sind vier Prozent onlinesüchtig. Chatten, einkaufen, lernen, lesen, Filme sehen - und spielen: All das passiert immer selbstverständlicher online. Und die meisten Menschen haben den Umgang mit Mobiltelefon, Tablet und Computer auch im Griff. Aber nicht alle. Schätzungen zufolge ist die Nutzung von Internet und Computerspielen bei etwa einem bis drei Prozent der 14- bis 64-Jährigen problematisch. Frauen neigen dabei eher zur exzessiven Nutzung sozialer Medien, Männer eher zur Computerspielsucht. Bei ihnen sollen etwa zwei bis vier Prozent die Kriterien einer "Gaming Disorder" erfüllen. Die Folgen: Leistungsabfall, Vereinsamung, Depressionen, Reizbarkeit. Allerdings ist diese Diagnose in der Fachwelt umstritten. Kritiker mahnen: Millionen gesunder Computerspielerinnen und -spieler würden stigmatisiert und Eltern unnötig in Panik versetzt. Aber was ist richtig? Wird aus jedem zockenden Teenager ein Internetsüchtiger? Ist die Sorge um eine krankhafte Internetnutzung vielleicht vor allem eine Sorge von Leuten aus der Zeit vor den Digital Natives? Und wenn nicht: Wie gelingt es, einen gesunden Umgang damit zu entwickeln?

Donnerstag 20:30 Uhr Deutschlandfunk

Mikrokosmos - Die Kulturreportage

Searching Blanka (1/4) - Auschwitz überlebt, ermordet in Frankfurt Podcast-Serie in vier Teilen Von Marina Schulz und Fabian Janssen Regie: Matthias Kapohl Produktion: Deutschlandfunk 2023 (Teil 2 am 6.4.2023) Frankfurt am Main, Februar 2018. Ein schwedischer Rechtsterrorist wird für den Mord an der Shoa-Überlebenden Blanka Zmigrod verurteilt. 26 Jahre nach der Tat. Ein politisches Motiv erkennt das Gericht nicht. Waren Polizei und Justiz wieder einmal auf dem rechten Auge blind? Den Vorwurf erhebt Ruben Gerczikow. Der junge deutsch-jüdische Aktivist organisiert 2021 eine Gedenkfeier zum 29. Todestag von Blanka Zmigrod und startet eine Petition: Er will eine Gedenktafel für sie in Frankfurt. Sind seine Vorwürfe berechtigt? Die Spurensuche beginnt mühsam. Die Staatsanwaltschaft gewährt keine Akteneinsicht. Warum wurde der Prozess wirklich so lange verschleppt? Der Hauptverdächtige stand schnell fest. In Schweden hatte John Ausonius ein Jahr vorher auf elf Menschen mit Migrationsgeschichte geschossen. Zehn überlebten schwer verletzt, einer von ihnen starb. Als Ausonius von der schwedischen Polizei festgenommen wird, finden die Ermittler bei ihm dieselbe Munition, mit der auch Blanka erschossen wurde. Trotzdem werden die Ermittlungen in Deutschland eingestellt. Zu Blanka selbst ist wenig bekannt. Es scheint, als gäbe es keine Verwandten mehr. Doch dann meldet sich jemand auf einer Social-Media-Plattform. Die Recherche führt nach Israel. Auschwitz überlebt, in Frankfurt ermordet weitere Beiträge

Donnerstag 21:05 Uhr Bayern 2

radioTexte am Donnerstag

Kopenhagen, 1768: Johann Friedrich Struensee wird Leibarzt des Königs. Und bald zum mächtigsten Mann, ein Reformer, der Dänemark Freiheit und Aufklärung bringen will. Doch er liebt die Königin. Enquists berühmten Roman liest Gert Heidenreich. "Im Nachhinein sollte Struensee sich an diesen Augenblick erinnern, den er in seinen Gefängnisaufzeichnungen beschreibt, einen Augenblick absoluter Nähe, als dieser wahnsinnige Junge, dieser König von Gottes Gnaden, ihm ein Geheimnis anvertraute, das unerhört war und teuer, und das sie für immer vereinen sollte..." Diese "absolute Nähe" wird Johann Friedrich Struensee letztlich zum Verhängnis. In seinem historischen Roman "Der Besuch des Leibarztes" erzählt der schwedische Schriftsteller Per Olov Enquist (1934-2020) vom Aufstieg und Fall des Altonaer Armenarztes. 1768 wurde er Leibarzt des dänischen Königs, der als geisteskrank galt. Vier Jahre später wurde Struensee - in Folge einer Intrige am königlichen Hof - zum Tod verurteilt und in Kopenhagen öffentlich hingerichtet. Zwei Jahre zuvor hatte er mit beispiellosem Tempo begonnen, Dänemark im Sinne der Aufklärung zu verändern, u.a. mit der Einführung der Pressefreiheit und der Abschaffung von Sklavenhandel und Folter. Struensee träumte von einer fortschrittlichen und freien Gesellschaft, schon zwei Jahrzehnte vor der Französischen Revolution. Nicht nur bei Hof, auch in der Bevölkerung regte sich schnell Widerstand gegen die 633 Dekrete, die er in nur 16 Monaten erließ. Die skandalöse Affäre mit der Königin lieferte den perfekten Anlass zum Sturz des Reformers. Struensee wurde hingerichtet, die Königin nach Celle verbannt. Diese dramatischen vier Jahre gingen als "Struenseezeit" in die Geschichte ein - bis heute so fesselnd, dass das Leben des Leibarztes oft adaptiert wurde, beispielsweise zuletzt aufwendig verfilmt mit Mads Mikkelsen als "Struensee". Der Roman "Der Besuch des Leibarztes" - 1999 in Schweden, 2001 in der Übersetzung von Wolfgang Butt auf Deutsch erschienen - gehört zu den bekanntesten Werken Per Olov Enquists. Immer wieder beschäftigte sich der Schriftsteller, oft als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt, mit den Biographien realer historischer Persönlichkeiten, darunter auch die berühmte Chemikerin und Physikerin Marie Curie. Zu entdecken ist ein aufmerksamer Ergründer der Vergangenheit. Einer, der seinen literarischen Figuren aufmerksam zuhörte. In 17 Teilen liest der vielfach preisgekrönte Hörbuchinterpret Gert Heidenreich aus dem Roman von Per Olov Enquist. Regie: Horst Raspe, Redaktion: Kirsten Böttcher und Niels Beintker. Mit freundlicher Genehmigung des Carl Hanser Verlags ist die Lesung auch bis Oktober 2023 als eigener Podcast in der ARD Audiothek zu finden.

Donnerstag 22:04 Uhr WDR3

WDR 3 Jazz

Mit Antje Hollunder Carla Köllner und das Folkwang Jazz Orchestra Als erste Absolventin der Folkwang Universität der Künste leitete die junge Jazzmusikerin aus Essen für einen Abend das universitäre Jazz Orchester des Fachbereichs Jazz/ Performing Artist, in dem sie vor einigen Jahren selbst noch Posaune spielte. Seit 2009 ist WDR Jazzpreisträger Ansgar Striepens Leiter des Folkwang Jazz Orchestra. Als im vergangenen Herbst das Euroradio Jazz Orchestra unter der Leitung von WDR Jazzpreisträgerin Hendrika Entzian in der Neuen Aula des Folkwang Campus Essen-Werden seine Weltpremiere gab, trat im Vorfeld auch erstmalig das Folkwang Jazz Orchestra unter der Leitung einer jungen Bigband-Leiterin auf. Die Aufnahmen jenes besonderen Konzertes, dessen Programm ausschließlich aus Kompositionen und Arrangements von Carla Köllner bestand, sind heute in WDR 3 Jazz zu hören.

Donnerstag 23:00 Uhr rbb Kultur

The Voice

Moderation: Susanne Papawassiliu Gene Clark Er war Gründungsmitglied der Byrds und hat etliche ihrer großen Hits geschrieben. Gene Clarkes Leben und seine Karriere als Musiker waren ein Spannungsfeld zwischen Genie und Wahnsinn. Für den großen Erfolg stand er sich bisweilen selbst im Weg. Seine Texte handeln oft von den Steinen, die im Leben so im Weg liegen. Davon hatte er reichlich. Clarkes Songs sind von berührender Intimität und Offenheit.

Donnerstag 23:00 Uhr Eins Live

1LIVE Krimi

Futur III Von Max von Malotki Mit Toten macht man keine Geschäfte Mit Heike Warmuth, Denis Moschitto, Tom Schilling, Johanna Gastdorf, Daniel Wiemer und vielen anderen Regie: Thomas Leutzbach Produktion: WDR 2012

Donnerstag 23:03 Uhr WDR3

WDR 3 open: Multitrack

Mit Ilka Geyer Park Jiha. Emotionen, Sound und Universalität Park Jiha spielt kulturell aufgeladene Instrumente der koreanischen Musiktradition wie Yanggeum und Piri, aber die traditionelle Musik ist nicht ihre Sprache. Mit ihrem musikalischen Ausdruck erforscht sie, was uns alle verbindet: Emotionen. Auch bei der Monheim Triennale 2022. Instrumente, die viele Jahrhunderte alt sind. Ein Musikapparat, der auf Dichotomien von richtig und falsch aufbaut. Und ein Wesen, das mit 13 Jahren erst mit einer Piri, einem koreanischen Holzblasinstrument, später dann mit der "großen Friedenspfeife" Taepyeongso für viele Jahre immer tiefer in die Welten des Gugak eintaucht - der koreanischen Hof- und Volksmusik mit traditionellen Spiel- und Kompositionstechniken. Dann frustriert es die klaustrophobische Enge und das Konkurrenzgebaren innerhalb dieser Systeme und bricht radikal aus. Das ist die Vorgeschichte von Park Jiha. Erster Schritt in die Fremde ist das Duo ? [su ?m], zusammen mit der Gayageum-(Wölbbrettzither-)Spielerin und Komponistin Jungmin Seo. Zehn Jahre dauert es, bis zu Park Jiha"s erstem vollumfänglichen Album "Communion" (2016) - ein scheinbar paradoxer Name, nachdem sie sich von tradierten Spielweisen und musikalischen Formsprachen abgewendet hat, um auf ihrer Palette eigene Farben zu mischen. Aber es ist eine Gemeinschaft mit ihren inneren Vorgängen. Die Klangfarben, die Park Jiha sucht, sollen in Resonanz gehen mit ihren Emotionen. Eine fast mikroskopische Suche, bis hinein in die kleinsten Facetten. Seien es musikalische Formen und Texturen für Melancholie, die durch ihre ästhetische Schönheit die Schwere verliert. Oder Aufregung, die sich bis zur äußersten Anspannung aufbaut, bevor Ruhe ihren Raum einnimmt. So universal diese Gefühle sind, so universal ist auch Park Jiha"s Klangsprache. Bei der Monheim Triennale 2022 präsentierte Park Jiha ihr aktuelles, inzwischen viertes Soloalbum "The Gleam". Mit ihren Instrumenten allein auf der Bühne verwendete sie eine Mehrspurtechnik, um ihre mal minimalen und fragilen, mal sehr dichten Arrangements aufzubauen.

Donnerstag 23:30 Uhr NDR kultur

Jazz - Round Midnight

"Nighthawks At The Diner" - Tom Waits" Jazzspuren Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter. Jazz - Round Midnight

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