Tagestipps im Radio

Tagestipps

Freitag 18:00 Uhr NDR kultur

NDR Kultur à la carte

Studiogast: Mojib Latif Die Welt wird wärmer, der Treibhausausstoß größer, das Wetter extremer. Der Klimawandel ist ein Thema auf internationalen Umwelt- und Klimakonferenzen, doch das konsequente Handeln bleibt aus. Unermüdlich kämpft Mojib Latif als Meteorologe, Ozeanograph für das Klima. Mit vielen Ämtern und Preisen ist der renommierte Wissenschaftler ausgestattet: Den "Max-Planck-Preis für öffentliche Wissenschaft" erhielt er 2000, den "Deutschen Umweltpreis" 2015. Seit 2017 ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, seit 2022 Präsident der Akademie der Wissenschaften Hamburg. Über sein neues Buch "Klimahandel. Wie unsere Zukunft verkauft wird", aber auch über die brennenden und aktuellen Fragen zum Klima spricht Mojib Latif mit Martina Kothe. 18:00 - 18:05 Uhr Nachrichten, Wetter NDR Kultur à la carte

Freitag 19:04 Uhr WDR3

WDR 3 Hörspiel - Krimi

Crash Von Erhard Schmied Wiederholung: WDR 5 Sa. 17.04 Uhr Ermittlungen im Raser-Milieu Regie: Thomas Werner Produktion: WDR 2022

Freitag 19:05 Uhr BR-Klassik

KlassikPlus - Musikfeature

Der Troll in Moll Oder: Die musikalische Seite der skandinavischen Mythologie Von Andreas Pehl Wenn die Sonne hinter den schneebedeckten Gipfeln am Fjord versinkt, ist sie gekommen: die Zeit der Trolle und unterirdischen Wesen, die Norwegens Wälder und Gebirge besiedeln. Sobald es dunkel wird, kommen sie aus ihren Höhlen, steigen aus den Wasserfällen an Land oder ziehen um die Häuser und Scheunen, um die Menschen zu erschrecken. Bereits die mittelalterlichen isländischen Sagas berichten von Trollen und Riesen, von Huldra und Nøkk, die Wikinger fürchteten fast nichts - nur vor den Schattenwesen und Untoten hatten sie Respekt, die als Åsgårdsreien, als Wilde Jagd mit den Nordlichtern über den Himmel zogen. Viele dieser Wesen, allen voran Trolle und Nisse, haben norwegische Komponisten inspiriert und tauchen in Musikstücken auf, mal trampelnd in der Halle des Bergkönigs, mal Weihnachtsgrütze schmatzend in der Scheune. Stargeiger Ole Bull soll seine Fiedelkunst mittels eines Müllerburschen von einem Fossegrim gelernt haben. Edvard Grieg nannte sein Heim in der Nähe von Bergen Troldhaugen, Trollhügel, und hatte einen kleinen Troll als Maskottchen. Doch auch die Wesen selbst sind äußerst musikalisch, wie ein Blick in die skandinavischen Märchen, Sagen und Legenden zeigt. Die kuhschwänzige Huldra verzaubert Männer mit ihrem Gesang, der Nøkk lehrt den Menschen das Spiel auf der Hardangerfiedel, dem norwegischen Nationalinstrument, die Unterirdischen erschrecken die Menschen mit unwiderstehlichem Wohlklang aus der Tiefe. Zusammen mit dem Skandinavisten und Mediävisten Rudolf Simek und norwegischen Musikern und Musikwissenschaftlern erkundet Andreas Pehl die musikalische Seite der nordischen Mythologie.

Freitag 19:15 Uhr Deutschlandfunk

Der Rest ist Geschichte

Der Geschichtspodcast USA-Spezial (3/4) Warum den Amerikanern das Waffenrecht heilig ist Von Jörg Biesler 50.000 Menschen sterben in den USA im Jahr durch Schusswaffen, für amerikanische Kinder sind Schussverletzungen Todesursache Nummer eins. Trotzdem halten die USA an ihrem historischen Waffenrecht fest. Spinnen die Amis? Teil drei unserer Serie. Alle vier Folgen ab 10. Oktober in der Deutschlandfunk App.

Freitag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Literatur

Gespaltenes Land, ratlose Dichter? Amerikanische Schriftsteller und ihr Blick auf die USA in der Krise Von Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer Die USA erleben ihre größte Krise seit dem Bürgerkrieg: Populismus vs. Vernunft, Stadt vs. Land, progressive vs. konservative Werte. Die Sendung beleuchtet den State of the Union aus Sicht von New Yorker Schriftsteller:innen und Intellektuellen. Noch wenige Tage, dann wird in den USA gewählt. Die Schicksals-Entscheidung zwischen Donald Trump und Kamala Harris scheint aber eher ein Symptom für eine tieferliegende Krise zu sein: Seit Jahren klafft ein Graben zwischen dem liberalen und dem konservativen Amerika, zwischen den großen Städten an Ost- und Westküste und dem Heartland, zwischen alter weißer Herrschaftselite und einer immer diverseren Gesellschaft. Wie nehmen Autor:innen diese Kluft, den Kulturkampf, die Risse wahr? Wie sehen sie ihre Rolle? Welche Bedeutung hat Literatur in solchen Zeiten? Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer haben sich in New York mit Jennifer Egan, Vivian Gornick, Sigrid Nunez, Rowan Ricardo Phillips und John Wray getroffen und über die Spaltung des Landes gesprochen.

Freitag 20:00 Uhr NDR kultur

NDR Radiophilharmonie

Live Music Now mit Igor Levit Carl Maria von Weber: Concertino für Klarinette und Orchester Es-Dur op. 26 Ernest Chausson: Poème für Violine und Orchester op. 25 Richard Wagner: Wesendonck-Lieder (Auswahl) Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 Gabriella Guilfoil Mezzosopran Yeomin Yun Klarinette Stefan Aprodu Violine Elisso Gogibedaschwili Violine Ciára Whitnall Violoncello Igor Levit Klavier NDR Radiophilharmonie Ltg.: Mert Yalniz Aufzeichnung vom 02.10.2024 im Großen Sendesaal in Hannover 20:00 - 20:03 Uhr Nachrichten, Wetter

Freitag 20:03 Uhr SRF 1

Hörspiel

«Berta und Marta» von Susanne Hinkelbein Berta und Marta sind Schwestern. Alt geworden, leben sie im Haus ihrer Kindheit. Die eine krank an den Füssen, die andere krank im Kopf, sind sie zwingend aufeinander angewiesen. Nachts, vor dem Einschlafen, erzählen sie sich Geschichten, harmlose und schreckliche, schöne und komische.Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 25.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Die beiden Schwestern schlagen die Zeit tot mit Schäfchen zählen, Gedanken tauschen, Träume erfinden, Gewitter beschwören. Dabei rufen sie längst vergangene Erinnerungen wach, philosophieren über Himmel und Hölle und über den Vollmond, rezitieren alte Sprüche und Lieder. Dazwischen nistet sich die Angst vor Einbrechern ein, und die Hoffnung auf den Schutzengel wird beschworen. Eine köstlich tragikomische Welt zwischen Schlafstube und Firmament. Mit: Trudi Roth (Berta), Regine Lutz (Marta) Aus der schwäbischen in die baseldeutsche Mundart übertragen von Lukas Holliger Tontechnik: Ueli Karlen - Musik: Pascal Steiner - Regie: Margret Nonhoff -Produktion: SRF 2009 - Dauer: 50

Freitag 20:05 Uhr Deutschlandfunk

Feature

Solidarisch preppen Wie man Nachbarn zu Katastrophenhelfern macht Von Fritz Tietz Regie: Philine Velhagen Produktion: Deutschlandfunk 2024 (Wdh. am 29.10.2024, Deutschlandfunk Kultur, 22.03 Uhr) Die Klimakatastrophe ist nicht mehr zu vermeiden, davon ist Fritz Tietz überzeugt. Aber er weigert sich, die Hoffnung aufzugeben. Die Idee vom solidarischen Preppen hat ihn überzeugt. Jetzt müssen nur noch seine Nachbarn mitziehen. Fritz Tietz hat beschlossen, sich gegen künftige Notlagen wie schwere Überschwemmungen, mehrtägige Stromausfälle oder kriegerische Auseinandersetzungen zu wappnen. Aber das Brot backen ohne Strom und Häuserwände abdichten und Vorräte einlagern will er nicht alleine üben, sondern er will das mit seinen Nachbarn gemeinsam tun. Solidarisch Preppen nennen Klimaaktivisten diese Strategie der gemeinschaftlichen Kollapsvorsorge. Problem nur: Tietz hat den Kontakt zu den Nachbarn in seiner ländlichen Gemeinde bisher eher gemieden. Wie bringt er sie nun dazu, mit ihm regelmäßige Notstandsübungen abzuhalten und dabei notfalls auch unter einen mit Decken abgehängten Tisch zu kriechen, um so schon mal trainiert zu haben, wie man im gemeinsamen Wärmemief einen winterlichen Heizungsausfall überlebt? Solidarisch preppen

Freitag 20:10 Uhr RadioEINS

Maria Simon und Aleksandar Radenkovic

"Warum soll ich nicht mein Leben genießen? In zehn oder zwanzig Jahren ist alles vorbei", schreibt Brigitte Reimann mit Anfang 20 in ihr Tagebuch. Mit nicht einmal 40 Jahren stirbt sie an Krebs. Die letzten zehn Jahre ihres kurzen Lebens schrieb sie an ihrem Roman "Franziska Linkerhand" der unvollendet blieb und 1974 postum erschien.

Freitag 21:00 Uhr SRF 2 Kultur

Jazz Collection

Esperanza Spalding und die heilende Kraft der Musik Da kommt eine junge Bassistin und Sängerin mit «Body and Soul», einem der grossen Jazz-Klassiker. Aber auf Spanisch und im 5/4-Takt. Was bei den meisten anderen gesucht gewirkt hätte, scheint Esperanza Spalding leicht von der Hand zu gehen. Gleichzeitig singen und spielen, die ungerade Taktart, die Fremdsprache Spanisch 13 für sie so einfach wie Frühstücken. Dabei zündete sie als Twenty-Something mit diesem Stück und mit dem dazugehörigen Album gerade eine neue Raketenstufe des Selbstbewusstseins für eine ganze Generation junger Jazz-Instrumentalistinnen. Heute, knapp zwanzig Jahre später, ist sie noch immer im Höhenflug, legt aber in einer Welt, die uns alle zunehmend beunruhigt, immer mehr Wert auf die heilende Kraft des Musik. Was diese Kraft bei Esperanza Spalding ausmacht, was ihre ganz eigene «Formwela» ist 13 darüber diskutiert die Bassistin Ursula Wienken, die ihre eigene Karriere massgeblich auf Esperanza Spalding zurückführt, in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel: Interpret:in: Titel (Album / Label) Esperanza Spalding: Ponta de Areia (Esperanza / Heads Up) Esperanza Spalding: Unconditional Love - Noble Nobles (Emily"s D evolution / Concord) Esperanza Spalding: A Wish (Alive at the Village Vanguard / Palmetto) Esperanza Spalding: All Limbs Are - "Till Next Full (12 Little Spells / Concord) Esperanza Spalding: Formwela 10 (Songwrights Apothecary Lab / Concord)

Freitag 21:05 Uhr Deutschlandfunk

On Stage

Michelle Willis (GB/CAN) Aufnahme vom 2.5.2024 in "Lucis Kuchenhaus", Mendig Am Mikrofon: Tim Schauen Michelle Willis kennt viele Akkorde, sehr viele sogar. Sie intoniert mit ihrer warmen Stimme traumhaft sicher und singt, sich selbst an Piano oder Wurlitzer begleitend, Songs voller überraschender Harmonien und Wendungen, vor allem aber mit so entspannt einnehmender Tiefe. Während der Pandemie hat sie aus ihrem New Yorker Appartement "Piano Bar Sessions" ins Internet gestreamt, später war sie als Teil der Lighthouse Band mit (der Anfang 2023 verstorbenen) Musiklegende David Crosby im Studio und auf der Bühne. Crosby sagte über die in Kanada aufgewachsene Britin, die inzwischen in Schottland lebt, sie klinge wie "Gott an einem guten Tag." Himmlisch war auch die von ihr ausgehende Aura beim kleinen und intimen Konzert in einer alten Scheune in Mendig vor knapp 60 Menschen - in einer für das Format der 1987 geborenen Sängerin eigentlich viel zu kleinen Location. Und eben doch auch: genau richtig.

Freitag 22:03 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Musikfeuilleton

Vom Wirken dämonischer Mächte Hans Erdmanns Filmmusik zu "Nosferatu - Symphonie des Grauens" Von Katalin Fischer "Symphonie des Grauens" betitelte Regisseur Friedrich Murnau seinen Horrorstreifen aus dem Jahr 1922, der bis heute Kultstatus besitzt. Die Musik dazu stammt von Hans Erdmann, einem der ersten renommierten Filmmusikkomponisten. Erdmann versuchte sich nicht an der plastischen Darstellung des Schreckens, er griff vielmehr Seelenzustände der Protagonisten auf. Das Panoptikum wechselnder Befindlichkeiten hält den Zuschauer in Atem, auf Anspannung folgt Entspannung und ebnet den Weg für die nächste, noch größere Anspannung. "Nosferatu" ist bis heute ein eindrucksvolles Zeugnis seiner Zeit.

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