Polaroid-Ästhetik bei Instagram, Vintage im Möbelhaus, Stefan Raab vielleicht tatsächlich bald wieder im Fernsehen: Leben wir in Zeiten, die versessen sind auf kulturelle Vergangenheit? Und was könnte das politisch bedeuten? Der Historiker Valentin Groebner befragt in seinem neuen Buch das "Gefühlskino" der Nostalgie und begibt sich auf Spurensuche in der eigenen Vergangenheit in der autonomen Szene der 80er-Jahre. Die Soziologin Katharina Scherke erforscht die gesellschaftliche Rolle von Emotionen und hält fest: Es ist ein Kurzschluss, das bittersüße Gefühl der Nostalgie für reaktionäre politische Positionen verantwortlich zu machen.
Aggressiver und religiöser denn je: Donald Trumps Rhetorik im Wahlkampf. Von Tobias Stosiek / Gespräch mit der Buch-Autorin ("Die Brandstifter") und Journalistin Annika Brockschmidt, die sich intensiv u.a. mit der aktuellen US-Amerikanischen Politik beschäfigt / Gefärdet das Trump-Comeback die US-Demokratie? Der Politikwissenschaftler Christian Lammert, Spezialist für die amerikanische Innenpolitik, im Gespräch.
Deutschland müsse "kriegstüchtig" werden, sagt der Verteidigungsminister. Kehrt gerade eine Rhetorik und ein Weltbild zurück, die wir längst hinter uns geglaubt hatten? Verlieren wir damit nicht die Perspektive auf eine friedliche Welt?
Was ist dran am Trend der Liebesromane (oder englisch Romance), der gerade weltweit Rekordumsätze verzeichnet? Geschichten, in denen es um Bauchkribbeln, intensive Blickwechsel und zufällige Berührungen geht, werden begeistert bei TikTok in die Kamera gehalten und ziehen scharenweise junge Leserinnen in die Buchhandlungen. Denn ja, es sind vor allem Frauen, die Liebesromane kaufen und lesen.
Wie nach der Vertreibung wieder Fuß fassen im Nachkriegsdeutschland? Und ist das überhaupt eine Option? Hannah Arendt hatte schon in den 30er Jahren in Zeitungen publiziert. Eine erste Arbeit für das Radio setzten die Nationalsozialisten ab. Und nach 45? Einen großen Anteil, die in New York lebende Emigrantin wieder in Deutschland bekannt zu machen, hatten die Rundfunkanstalten, darunter auch das Nachtstudio im Bayerischen Rundfunk. Hinweis: In diesem Podcast wurde eine KI eingesetzt, die einige Artikel- und Briefpassagen von Arendt spricht.
Hannah Arendt ist bis heute eine vieldiskutierte Philosophin. Im Gespräch mit dem Staatsrechtler Carlo Schmid erklärt sie, warum eine Revolution siegt.
Wie konnte es zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommen? Indem Putin seinen Gegner dämonisiert - durch Sprache, durch Fakes, durch eine Herabsetzung des Gegners.
Sich an fremden, unterdrückten Kulturen bedienen? Geht gar nicht! Aber gibt es wirklich eine Kultur, die "rein" ist, also ohne Einflüsse anderer Kulturen auskommt? Der Popjournalist und Buchautor Jens Balzer zeigt am Beispiel der Musik, dass kulturelle Aneignung nicht automatisch Diebstahl oder rassistische Verunglimpfung darstellt. Seine Kronzeugen: HipHop, Drag Queens und - Winnetou!
Nichts ist ekliger als künstlich verlängerte Fingernägel. Sagt unser Host Max. Das ist Quatsch sagt Lili und schickt ihn auf eine Reise in die Welt der Nägel. In dieser Episode von "Alles daran ist schön" treffen Nagelkünstler*innen Soziologen, und Max bekommt von Schriftstellerin Jovana Reisinger in Sachen Tussi Core die Leviten gelesen. Dabei muss er am eigenen Leib erfahren, was lange Nägel mit einem Menschen und seiner Umwelt machen - ästhetisch, hygienisch, erotisch, sozial und vor allem fingerkuppenmotorisch.