Sport am Limit. Das ist die Tour de France. Das legendäre Rennen über die höchsten Pässe, mit den rasenden Abfahrten auf engen Straßen, den unendlich langen Etappen in der Hitze des Sommers. Der Saisonhöhepunkt, jeder Profi ist noch motivierter, jedes Team drängt ein wenig mehr auf Erfolg. Alle Fahrer wollen ganz vorne fahren, das Risiko eines Sturzes nehmen sie in Kauf. Denn ein Etappensieg beim größten Spektakel des Radsports kann Karrieren prägen. Die Fahrer sind Idole, auch für Freizeitsportler. Aber wie viel Sport tut gut und ist gesund? Ratgeber und Coachings suggerieren, dass sich unser Körper und Geist immer weiter verbessern ließe: mit dem richtigen Plan, der passenden App, der optimalen Ernährung und Medizin sei alles möglich. Doch der Wunsch eines »optimalen Selbst« ist herausfordernd. Wenn der eigene Körper zum Projekt und Sport zu seinem antreibenden Element wird. Denn was, wenn das Optimierungs-Programm die eigenen Grenzen übersteigt und das Streben nach Erfolg und ...
Der Frankfurter Jörn Elling Wuttke ist ein Musik-Multitasker aus dem Bilderbuch: Produzent, DJ, Recording Artist, Keyboarder, Gitarrist, Mitbegründer der Labels Playhouse und Klang Elektronik.
Das Frühwerk von George Antheil umfasst mechanische Ballette und hämmernde Klaviermusik. Aufführungen enden nicht selten im Tumult. Nach seiner Rückkehr in die USA wandelt sich der selbst ernannte "Bad Boy of Music" zum Pionier der amerikanischen Sinfonik.
Antheil schreibt Musik zu den Romanen von Mark Twain und Ernest Hemingway, er komponiert Opern, Konzerte, Kammermusik und Soundtracks. Nebenbei verfasst er Kriminalromane und entwirft funkgesteuerte Torpedos, deren Technik noch heute in Bluetooth-Geräten zur Anwendung kommt. Zum 125. Geburtstag am 8. Juli streifen wir durch die Klangwelten von George Antheils Amerika.
Dass eine Jazzpianistin komplett in der Klassischen Musik zu Hause ist, passiert nicht allzu häufig. Dass diese Pianistin auch noch hervorragend singen kann, noch seltener. Olivia Trummer bringt alles das mit.
Trotzdem war die Stuttgarter Musikerin einigermaßen perplex, als im letzten Jahr plötzlich ein gewisser Russ Titelman bei ihr anklopfte. Titelman ist eine US-Producer-Legende, mehrfach Grammy-dekoriert, er hat mit Weltstars wie Randy Newman, Eric Clapton, Rickie Lee Jones oder Chaka Khan gearbeitet. Was er von Trummer im Netz sah und hörte, gefiel ihm so gut, dass er ihr anbot, das erste Soloalbum ihrer Karriere mit ihm in den Staaten zu produzieren. So ist "Like Water" entstanden, mit Musik, die einen Bogen spannt von Bach bis Bernstein, von Beethovens Mondscheinsonate bis zu Stevie Wonders "You are the sunshine of my life"! Was für eine wunderbare Mischung!
Schwarze Fräcke auf der Bühne - und ergraute Köpfe im Parkett? Wird in klassischen Konzerten irgendwann niemand mehr husten, weil sich zum älteren Publikum kein jüngeres hinzugesellt und es dann irgendwann leer wird im Konzertsaal? Das wäre schade um so viele atemberaubende, anrührende und mitreißende Melodien. Und es wäre schade um viele Generationen, die dann von diesen Meisterwerken nichts mehr mitbekämen. Ein brillantes Orchester kann brillante Musik - so alt sie auch sein mag - in jedem Augenblick spielend wieder auferstehen lassen. Und die Klänge dieser Musik können ihr Publikum mit derselben Frische erreichen, mit der sie einst komponiert wurden. Die Musik ist so lebendig wie die Menschen, die sie spielen, voller Leidenschaft, Liebe, Wut oder Trauer. Aber wie kann ihr Götterfunke überspringen, gerade auch auf junge Leute? Was lockt Menschen „back to Bach“? Wie funktioniert Tschaikowski auf TikTok? Und kann Amadeus auch heute noch rocken?
Hören wir dazu den jungen Pianis...
Heute mit: Jakob Karlzon & Rhani Krija: Mosaic | Majid Bekkas Nguyen Le Hamid Drake: Jazz at Berlin Philharmonic XVII Gnawa World Blues | Sharon Mansur: Trigger | Sinne Eeg & Jacob Christoffersen: Shikiori | Rhez Raja: Spellbound | Burkard Kunkel: Monxarella | Ola Onabulé & Nicolas Meier: Proof of Life | Mozdzer - Privat - Rantala - Wollny: Jazz at Berlin Philharmonic XCI Piano Night II (Sendung vom 10.7.)
Andreas Henning ist Kunsthistoriker, Experte für die italienische Renaissance, Spezialist für den Maler Raffael und seit fünf Jahren in Wiesbaden Museumsdirektor.
George Leitenberger ist Sänger und Songschreiber. Aber: er sammelt auch leidenschaftlich gerne Geräusche und Töne, am liebsten auf ausgedehnten Reisen.
Bei einem Roadtrip kreuz und quer durch Marokko hat Leitenberger im letzten Jahr eine ganze Menge Eindrücke festgehalten - akustisch wie auch fotografisch - und sie jetzt unter dem Titel "A road-trip through Morocco" verarbeitet zu einem Album mit begleitender Fotoausstellung. Die Songs atmen tatsächlich den besonderen Spirit der marokkanischen Landschaft und ihrer Bevölkerung, Gesänge von Muezzins wechseln sich ab mit Gesprächsfetzen aus dem Alltag auf einer belebten Straße, Motorenlärm und den Geräuschen eines Lagerfeuers in völliger Abgeschiedenheit der Wildnis.
Und dazu die Musik von Leitenberger: konsequent reduziert auf das Wesentliche, lässig groovend wie ein J.J. Cale-Album, atmosphärisch dicht. Ein Roadmovie für die Ohren!